Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 90jährigen Bestehen der Liedertafel 1927 Irsch e.V. fand am Samstag, 28.10.2017 das traditionelle Herbstkonzert im Bürgerhaus Winzerkeller statt.

Unter Leitung von Chorleiter Gottfried Sembdner eröffnete der Gesamtchor der Liedertafel das Konzert mit dem Lied Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Das Gedicht von Heinrich Heine aus dem Jahre 1824 wurde durch die Vertonung von Friedrich Silcher sehr bekannt. Es erzählt die Geschichte der schönen Jungfrau Loreley, die hoch oben auf dem Rheinfelsen ihre langen Haare kämmt. Vorbeifahrende Schiffer lassen sich von der Schönheit ablenken, kentern und werden vom Rhein verschlungen.

Die Vorsitzende Lisa Strupp begrüßte die Gäste und stellte den Moderator Helmut Steuer und die Kinder-Moderatoren Marius Maximini und Beate Weber vor.

Mit dem Lied Lieblingslied von den gerade beliebtesten Zwillingen Deutschlands Die Lochis eroberten die Kinder des Kinderchores die Herzen der Zuhörerschaft. Der Song bringt die Unbeschwertheit und Lockerheit beim gemeinsamen „Abhängen“ zum Ausdruck. Gottfried Sembdner arrangierte dieses und auch die weiteren Lieder, bei denen die Kinder mitwirkten.

Es folgte der Knabenchor mit dem Lied Keine Maschine von Tim Bendzko. Darin geht es vom Ausbrechen aus dem stupiden Alltagstrott und ermuntert, seine eigenen Träume zu leben. Auch das folgende Lied stammt von einem deutschen Liedermacher.

Die 30 Mädchen des Mädchenchores sangen in dem Lied 80 Millionen von Max Giesinger den Moment, in dem man unter den vielen Erdenbürgern seinen perfekten Partner findet. Im Refrain heißt es: So weit gekommen und so viel gesehen. So viel passiert, dass wir nicht verstehen, Ich weiß es nicht, doch ich frag‘ es mich schon. Wie hast du mich gefunden? Einer von 80 Millionen.

Mit dem Lied Chöre des deutschen Popsängers Mark Forster sang der Knaben- gemeinsam mit dem Männerchor über Selbstzweifel und der Aufforderung, alle Sorgen, Zweifel und Hemmnisse aufzugeben, denn da ist einer, der sieht Dich mit all deiner Schönheit und die Chöre singen für Dich.

Deutschsprachig ging es mit dem Lied Wie schön Du bist der Popsängerin Sarah Connor weiter. Die krebskranke Helena hatte noch einen großen Wunsch. Einmal mit Sarah Connor gemeinsam zu singen. Mit diesem Lied erfüllte sich Helena kurz vor ihrem Tod einen Lebenstraum. Dieses Lied transportiert die Botschaft zum Kind egal, was du tust, egal, was du machst, ich sehe dich, mit all deinen Farben, und all deinen Narben, hinter den Mauern, ja ich sehe dich. Ich sehe deine Schönheit, deinen Mut, dein Herz und dein Lachen. Gemeinsam brachten der Mädchen- und der Frauenchor dieses Lied sehr gefühlvoll und authentisch dar.

Die beiden Kindermoderatoren Beate Weber und Marius Maximini übergaben an dieser Stelle die Moderation an Helmut Steuer, der mit seiner langjährigen Erfahrung als Sitzungspräsident bei der Karnevalsgesellschaft Närrisches Saarschiff Irsch sehr routiniert und humorvoll durch den weiteren Abend führte.

Weiter ging es mit dem klassischen Chorgesang. Der Gemischte Chor sang in dem Stück Vineta von Johannes Brahms den Untergang der Stadt Vineta. Eindrucksvoll wurde auch das Lied Zigeunerleben von Robert Schumann vorgetragen. Hierbei handelt es sich um einen vierstimmigen Chorsatz mit Sologesängen.

Ein weiterer Höhepunkt im ersten Teil des Konzertes war die Darbietung Polonaise in A-Dur op. 40 Nr. 1 des polnischen Pianisten Frédéric Chopin vom Chorleiter der Liedertafel Gottfried Sembdner. Er schaffte es, die überschwängliche Freude des Liedes in den Raum zu transportieren und der Zuhörerschaft das Gefühl der ganz großen Bühne zu vermitteln.

Von Chopin wechselte das Programm zu Rammstein, der deutschen Rockband mit dem Lied Engel, das vom Gemischten Chor gesungen wurde. Gegensätzlicher kann ein Programm nicht gestaltet werden, doch das brachte Abwechslung und die Vielseitigkeit des Gesangvereins zum Ausdruck.

Hildegard Settinger-Kirchen aus Ockfen antwortete auf die Frage, was für sie das Besondere an der Liedertafel und an der Veranstaltung sei: „Mir gefällt, dass der Gesangverein die Kinder- und Jugendarbeit fördert und die Erwachsenen mit den jungen Menschen auf der Bühne stehen, um gemeinsam zu singen. Das gibt den jungen Menschen Halt und Sicherheit und bereitet den Boden für eine starke Gemeinschaft.“

 

Mit dem Lied Snow aus dem Jahre 2006 von Red Hot Chili Peppers begann der zweite Teil des Konzertes. Der Projektchor, bestehend aus 35 Kinder- und Jugendlichen, brachte die 4-stimmig gesetzte Ballade gefühlvoll und auch sehr sicher der Hörerschaft dar.

Auch die darauffolgende Boygroup, bestehend aus 15 jungen Männern zwischen 14 und 24 Jahren, überzeugte mit dem Lied Blaues Blut von Die Prinzen.

An dieser Stelle gratulierte die Vorsitzende Lisa Strupp Niklas Schneider, Lukas Burg und Jonas Strupp für 10 Jahre Zugehörigkeit in der Liedertafel Irsch.

Gottfried Sembdner arrangierte auch das folgende Lied für den Frauenchor. Das Lied Bedingungslos von Sarah Connor behandelt die Liebe zu ihrer Tochter, die mit einem Herzfehler zur Welt kommt und der Aufforderung, die Welt zu entdecken. Hijo de la Luna, so heißt das zweite Lied des Frauenchores. Übersetzt heißt es „Kind des Mondes“ und erzählt die Legende der Mondgöttin Luna, die als Gegenleistung für ihre Dienste das erstgeborene Kind einer Zigeunerin haben möchte.

Das Lied Das Morgenrot von Robert Pracht wurde vom Männerchor a-capella und höchster Konzentration vorgetragen. Anschließend folgte das schottische Volkslied Loch Lomond der bekannten Folk-Rock-Band Runrig. Ihre gefühlvolle Seite zeigten die Männer des Männerchores beim Lied Angels von Robbie Williams. Der ganze Konzertsaal schwelgte in einem Hauch von Romantik und ließ die Frauenherzen höherschlagen.

Der letzte Part des Konzertes übernahm der Gemischte Chor zunächst mit dem Lied I lived der amerikanischen Band OneRepublik.

Danach folgte die Ballade When we were young der britischen Sängerin Adele. In diesem Lied geht es um Erinnerungen an geliebte Menschen und der Angst vor dem Älterwerden. Der Chorsatz wurde wie auch das folgende Medley vom Chorleiter neu arrangiert. Mal laut, mal leise, mal kräftig und mal gefühlvoll konnte der Gemischte Chor die Bandbreite seines Könnens bei der Darbietung des Medleys aus Best of-Liedern zeigen.

Das mittelalterliche Tanzlied Come to the music, neuarrangiert von J. M. Martin, brachte noch einmal richtig Power in den Konzertsaal. Begleitet wurde der Chor von Melanie Nadermann-Ayl mit ihrer Piccoloflöte. Bei der Zugabe des Liedes Über sieben Brücken muss du gehen von Karat war das Mitsingen des Publikums ausdrücklich erwünscht. Einen unterhaltsamen Abend mit abwechslungsreichem Programm ließen Publikum als auch Gastgeber in gemütlicher Runde ausklingen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert